Wallfahrt von Nienborg nach Eggerode
„Vielen Dank an alle Pilger, dem Ortsausschuss und dem Musikverein Nienborg, dass Sie die Tradition der Wallfahrt nach der Corona-Pandemie wieder neu beleben“, war Pater Joy Madassery von der Kirchengemeinde Heilig Kreuz erfreut, dass sich viele Gläubige aus Nienborg auf den Weg zum Gnadenbild der Muttergottes „Unsere Liebe Frau vom Himmelreich“ nach Eggerode gemacht hatten. Nach dem der Geistliche den Segen gespendet hatte machten sich am frühen Sonntagmorgen 15 Fußpilger auf den Weg in den Wallfahrtsort. Der obligatorische kalte Schnaps auf halber Wegstrecke wurde auch in diesem Jahr ausgeschenkt. Albert Bömer intonierte danach „Großer Gott wir loben Dich“ auf seiner Trompete. Auf dem Hof Niehoff trafen die Fuß- und Fahrradpilger zusammen. Nach einer Stärkung legten sie die letzten Kilometer gemeinsam mit dem Musikverein, den Erstkommunionkindern und den Gläubigen zurück, die am Ortseingang warteten. Die Messdiener Josef und Peter Holtkamp trugen die Pilgerkerze zur Wallfahrtskirche, die Pater Joy Madassery zu Beginn der Pilgermesse segnete.
Seit 870 wird das Gnadenbild in Eggerode verehrt. Die Nienborger Wallfahrt geht auf das Jahr 1945 zurück. Unter der Leitung von Pastor Janmieling und Kaplan Strothmann nahmen bei der Premiere 500 Pilger teil. In der Nachkriegszeit bestimmten die Alliierten das Leben in den Besatzungszonen. Die Benutzung öffentlicher Straßen war nicht erlaubt. So war es nicht verwunderlich, dass man sich fast verlaufen hätte und beinahe in Asbeck gelandet wäre.
Beim gemeinsamen Gebet und Gesang auf dem Weg nach und in Eggerode wurde deutlich, dass die Wallfahrt die Chance bietet, Gemeinschaft zu erleben und neue Kraft für den Alltag zu tanken.
Im Hotel Winter stärkten sich die Wallfahrer beim Pilgerfrühstück, ehe sie am Anschluss den Kreuzweg beteten. Mit dem Gesang des Eggeroder Wallfahrtsliedes „Glorwürd‘ge Königin“ fand die Pilgerreise einen würdevollen Abschluss.