Krippenausstellung
Von Martin Mensing
Eine bunte Palette an Glaubenszeugnissen bot die erste Krippenausstellung vom Nienborger Krippenteam der Kirchengemeinde Heilig Kreuz. Im Heimat- und Bürgerhaus Haus Hugenroth hatten Krippenaussteller aus Nienborg, Heek, Ahle und Ahaus aus Papier geformte, aus Stein gemeißelte, aus Wachs gegossene, aus Lehm gebrannte, aus Holz geschnitzte und in liebevoller Handarbeit genähte Krippendarstellungen dargestellt und eine weihnachtliche Stimmung geschaffen. „Hier wird Hauskrippe sichtbar“, sagte Elisabeth Schwietering, Sprecherin vom Krippenteam, bei der Eröffnung der Ausstellung. Maria und Josef und das Kind in der Krippe. Weltweit wird das Geschehen in der Heiligen Nacht in Krippen aus verschiedenen Materialien nachgebaut. Bei der Krippenausstellung waren 37 Krippen aus Ruanda, Brasilien, Paraguay, Litauen, Polen, der Lusgeruskirche in Heek, aus dem Schwesternkonvent in Heek und zahlreichen Nienborger und Heeker Haushalten. Die Gestaltungsvielfalt der Krippen aus der ganzen Welt, von ganz klein in der Nußschale bis zu ganz groß in der Pfarrkirche, überraschte die Besucher.
In der Nienborger Pfarrkirche hatte das Krippenteam in den Tagen zuvor die Krippe aufgebaut. Die 60 Jahre alten Krippenfiguren erhielten in diesem Jahr eine Frischzellenkur: Maria erhielt ein neues Kleid, andere Figuren erhielten neue Gewänder und der Engel bekam den Spruchband „Gloria in excelsis deo“ in die Hand. Renoviert wurden die Figuren von Künstler Erich Büscher-Eilert. Seine Stiefmutter Gertrud Büscher-Eilert hatte die Figuren damals im Auftrag von Pfarrer Franz Janmieling gefertigt. Aus Lindenholz schuf er nun einen neuen Flötenspieler. Mit dem lebendigem Gesicht und der modernen Kleidung bietet die Figur vor allem für die Kinder die Möglichkeit, sich mit der Krippe zu identifizieren. „Ich bin froh, dass die Arbeit meiner Mutter und meine Arbeit weiterhin wertgeschätzt werden“, dankte Erich Büscher-Eilert dem Krippenteam und den Besuchern.
Elisabeth Schwietering dankte den örtlichen Banken für die finanzielle Unterstützung für die Renovierung der Figuren und Anschaffung der jungen Flötenspielerin zur Ergänzung der Krippe in der Pfarrkirche.
„Es ist phänomenal, dass jährlich Menschen in Scharen zur Krippe gehen“, sagte Pfarrer Josef Leyer. Die Organisatoren zeigten sich überwältigt ob des großen Besucherandrangs am dritten Adventswochenende. „Von den Krippen geht ein Segen aus, sich daran zu erinnern, was war und wie es aktuell ist: Es war kein Platz in der Herberge“, zog Pfarrer Josef Leyer mit Blick auf den zahlreichen Flüchtlingen Parallelen zu dem Geschehen vor mehr als 2000 Jahren und der aktuellen Situation. Die Krippe ist damals wie heute ein wichtiges Symbol der Herbergssuche. Gewinnen konnten die Besucher eine selbstgemachte Hauskrippe, die Krippenbauer Günter Bendfeld für diesen Zweck spendete. Dafür mussten die Gäste Tannenzapfen schätzen.