Katholische Kirchengemeinde

Heilig Kreuz Heek

Impuls zum 15.09.2021

Zur Zeit verwenden wir oft das Wort „Held“. Für Pflegepersonal, die Helfer der Flutkatstrophe, …

Natürlich haben die o.g. Personengruppen die Bezeichnung Held verdient – aber wen würde ich als Held betrachten? Als Held, der gar nicht im Vordergrund steht? Als stillen Helden?

Der heilige Josef, der Verlobte Marias.

Ein Mann, der in der Bibel mit keinem Wort zitiert wird.

Allerdings wird im Mattäus-Evangelium die Geschichte zur Geburt Jesu eher aus der Sicht dieses stillen Mannes, aus der Sicht von Josef geschildert.

Auf den ersten Blick sieht es so als, also ob Josef von einer Katastrophe in die nächste schliddert. Zuerst erfährt er, dass seine Verlobte ohne sein Zutun schwanger geworden ist. Kaum ist das Kind auf der Welt, trachteten die Häscher des Herodes nach dem Leben des Säuglings und nicht nur dieses Neugeborenen, auch allen anderen. In Träumen erschien Josef der Engel Gottes, und er handelte nach dessen Anweisungen. War dies nur unreflektierter Gehorsam? Was soll das mit einem stillen Helden zu tun haben, könnte man auf den ersten Blick meinen. Doch das wäre zu einfach! Josef war sicher kein Dummkopf. Sich zu einer Schwangeren zu bekennen, die ein uneheliches Kind austrägt… – damals sicher ein „No Go“.
Sich auf eine gefährliche und weite Flucht nach Ägypten zu begeben – selbst in unserer Zeit kein Pappenstiel. Diese Wagnisse lassen etwas Anderes Vermuten: Vielleicht handelte Josef in DeMut! Das DaSein war ihm wichtiger war als Prestige, Sicherheit oder Bequemlichkeit. Er erfüllte seinen Teil in der großen Geschichte des Heils an seinem Platz, dem Gott ihm zugewiesen hatte, ohne Murren, ohne Widerworte. Josef, ein stiller Held! Jemand, der, ohne sich in den Vordergrund zu drängen, an seinem Platz seine Aufgabe erledigt.

Jeden Tag sehen wir Menschen, die still ihren Dienst tun. Und fast sind bereit mehr zu tun, als nur ihre Arbeit im eigentlichen Sinn. Egal, wie verrückt die Zeiten im Moment auch sein mögen, Menschlichkeit, Miteinander und andere unserer Werte werden gelebt. Sei es ein freundliches Wort am Telefon oder eine Begegnung auf dem Flur. Sei es ein kurzfristiges Einspringen, wenn ein Kollege erkrankt, oder ein unverhofftes Lob.

Irgendwie sind wir alle stille Helden, jeder auf seine Weise.

Heiliger Josef, sei du uns allen ein Beispiel! In unserer Arbeit und in unserem Leben. Schenke uns dein Vertrauen, dass es ein Morgen geben wird. Gib uns die Weisheit zu wissen, was zu tun ist und die Kraft es zu tun, jeden Tag aufs Neue. Amen