Katholische Kirchengemeinde

Heilig Kreuz Heek

Impuls für den 31. Dezember

Den letzten Brief an seine Verlobte Maria von Wedemeyer schrieb Bonhoeffer am 19. Dezember 1944 aus der Berliner Gestapo-Haft.

In dem berüchtigten Kellergefängnis gab es keine Sprecherlaubnis und keine Besuche, viele Gefangene wurden gefoltert. Maria von Wedemeyer durfte Bonhoeffer nicht sehen, sie durfte aber jeden Mittwoch ein Paket abgeben. Dabei beeindruckte sie den Kriminalkommissar Franz-Xaver Sonderegger offenbar so, dass er insgesamt drei Briefe Bonhoeffers passieren ließ.

Dem zweiten Brief war ein Gedicht angefügt, das er als Weihnachtsgruß für seine Verlobte und die beiden Familien geschrieben hatte. Der Text beginnt mit den Zeilen „Von guten Mächten treu und still umgeben“ und hat insgesamt sieben Strophen.

Diese bekenntnishafte Botschaft an seine Braut und an die beiden Familien steht am Anfang des Lieds und bildet dessen theologisches Zentrum. In diese Gewissheit nimmt er seine Lieben mit hinein: „So will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

Im Begleitbrief schreibt Bonhoeffer: „Es sind nun fast zwei Jahre, dass wir aufeinander warten, liebste Maria.“ Wie sehr ihn die Trennung von der Braut, seiner Familie und Freunden in der Haft belastete, kommt in seinen Briefen nur selten zum Ausdruck.

Auch viele von uns haben ein Jahr voller Trennungen erlebt, die aber in den meisten Fällen nicht mit den Erlebnissen Bonhoeffers vergleichbar sind. Dennoch waren die Trennungen zum Teil nur schwer zu ertragen. So vertrauen auch wir auf gute Mächte, die uns treu und still umgeben, die uns behüten und ins Neue Jahr begleiten.

Das Seelsorgeteam Heilig Kreuz Heek wünscht Ihnen und Ihren Lieben zum Abschluss der Impulsreihe einen guten Rutsch in ein friedliches, gesegnetes Jahr 2021 😷🙋‍♀‍ ✨