Katholische Kirchengemeinde

Heilig Kreuz Heek

Das Ahler Hungertuch

Vor der Kreuzigungsgruppe im Chorraum hängt das bedeutende Ahler Hungertuch:

Durch die Fastenzeit begleitet uns in der Heilig Kreuz Kapelle Ahle das Ahler Hungertuch. Am 01. März 1968 zog das neue „Hungertuch“ im Altarraum der Ahler Kapelle die Blicke auf sich. Wohl auf Anregung der ehemaligen Lehrerin Frau Theresia Reinersmann und nach Beratung mit der Familie von Dalwigk hatte im Herbst 1966 die Textilkünstlerin Lotte Bach aus Schapdetten fünf Arbeitszeichnungen zu einem neuen Hungertuch entworfen. Die 70jährige Carola Freiin von Dalwigk zu Lichtenfels in Enschede hatte sich bereiterklärt, dieses Hungertuch in einer Größe von 4,15 x 3,17 m in der alten Filetsticktechnik mit handgewebtem Leinen anzufertigen. Nach 15 Monaten fleißiger und unentgeltlicher Arbeit machte sie das neue Hungertuch im Frühjahr 1968 ihrer Heimatgemeinde Heilig Kreuz Ahle zum Geschenk. Dieses Hungertuch ist traditionsbezogen und zeitgemäß. Es ist gegliedert durch das große dominierende kreuzförmige Mittelfeld und kleine quadratische Felder in den vier Ecken. Entsprechend den münsterländischen Vorbildern ist auch bei diesem Hungertuch der Wechsel von geschlossen-weißen Leinenflächen und gestalteten transparenten Feldern charakteristisch. Die fünf Bilder stellen die fünf sogenannten „Geheimnisse des Schmerzhaften Rosenkranzes „ dar:

Oben links:     Jesus in seiner Todesangst am Ölberg wird vom Engel gestärkt;

Oben rechts:    Jesus, an eine Säule gefesselt, wird ausgepeitscht;

Unten links:     Jesus wird als Spottkönig mit Dornen gekrönt

Unten rechts:   Jesus trägt sein Kreuz, unterstützt durch Simon;

In der Mitte:    Jesus stirbt am Kreuz, in Gegenwart von Maria und Johannes.

Unter der Kreuzigungsgruppe ist eine lateinische Inschrift eingestickt, die der Karfreitagsliturgie entnommen ist: „Ecce lignum crucis in quo salus mundi pependit. Venite adoremus“ (Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen. Kommt, lasset uns anbeten.). Unter dieser Inschrift steht unten rechts das Wappen der Familie von Dalwigk: ein Hirschgeweih von vier Enden, die jeweils mit einer Rose verziert sind. Links unten ist die Jahreszahl 1966 vermerkt. Das Ahler Hungertuch steht in einer Reihe mit manchen älteren und jüngeren Hungertüchern aus dem Münsterland. Dabei sei hingewiesen auf die wertvollen Hungertücher aus Telgte (1623) und Vreden (1619) und auf die neuentstandenen in Schöppingen (1984/85) und in Vreden (1994).